Geschichte Südwest-Irlands 3 Diese Ausführungen hat uns freundlicherweise Herr Elsholz
aus Berlin zur Verfügung gestellt.
Die Situation in der neueren Zeit Der große Sprung nach vorn brachte der Eintritt in die
EG, bzw. heute EU (1973). Da Irland, und hier insbesondere der
Südwesten, zu den unterentwickelten Gebieten zählte,
wurden erhebliche Subventionen gezahlt. War es noch zu Noels
Vaters Zeiten notwendig, einen Zweit- oder sogar Drittjob zu
haben, um die Familie zu ernähren, so könnte heute
die Familie mit Hilfe der gezahlten Subventionen sehr knapp vom
Ertrag des Hofes leben. Für deutsche Vorstellungen ist dieser
Hof sogar recht groß, ca. 40 Hektar, aber davon ist der
größte Teil wildes Weideland, das nur einige Rinder
ernähren kann. Bildungssystem und Industrie Die Iren sind, mit Recht, stolz auf ihr Bildungssystem, in das viel Geld investiert wurde. Alle Schüler besuchen zuerst eine Grundschule in der Gemeinde, um dann die Sekundarstufe I in einer Gesamtschule in einem größeren Ort, z.B. Castletownbere, zu absolvieren, d.h. fast alle Schüler haben in der Regel den Realschulabschluß mit wenigstens einer Fremdsprache, häufig Deutsch. An einigen Gesamtschulen werden auch Abiturprüfungen abgenommen. Der normale Werdegang der Jugendlichen auf Beara ist der, daß sie nach der Schule ein oder mehrere Jahre nach Cork an eins der Colleges gehen, diese Institute entsprechen etwa unseren Berufsfachschulen und Fachoberschulen. Nur wenige besuchen wirkliche eine Universität, häufig dann in Dublin. Eine Lehrlingsausbildung mit Berufsschule gibt es nur in Ausnahmefällen in den großen Städten. Auf jeden Fall unterstützt der Staat durch Stipendien finanziell die Ausbildung. Leider (für die Touristen allerdings "Gott sei Dank") gibt es kaum eine Industrie in Kerry, schon gar nicht auf Beara, so daß die meisten Jugendlichen Beara verlassen müssen, es sei denn, sie wollen nur Saisonarbeiten verrichten oder in der Fischereiindustrie arbeiten. Da aber die Familien heute deutlich kleiner sind als früher, brauchen viele von ihnen nicht nach Amerika oder England auszuwandern, sondern bleiben in den Industriegebieten von Irland, vor allem im Bereich Dublin mit seiner Fertigungsindustrie. Trotzdem ist die Familien-mitgliederzahl auf Beara deutlich höher als in Deutschland. Bei einer Hochzeit kommen bei gezielter Auswahl in der Regel rund 200 Personen der Verwandtschaft, bei Beerdigungen manchmal bis zu Tausend. Die schmalen Straßen sind dann entsprechend verstopft. Während der schulischen Ausbildung lernen die Schüler auch die irische Sprache (Gaelisch) kennen, sie müssen sogar eine gewisse Zeit eine Schule in rein gaelischen Gebieten besuchen. Aber für sie bleibt das Gaelisch doch eine fremde Sprache. Die rein gaelischen Gebiete sind klein ( Gaeltacht), in sehr abgelegenen Gegenden, z.B. auf Dingle oder nordöstlich von Kilgarvan. Trotzdem sind fast alle Ortsschilder und Wegweiser in Irland auch auf Gaelisch beschrieben, was den schnellen Überblick nicht einfacher macht. Sind Sie in rein gaelischen Gebieten, so sind die Wegweiser nur auf Gaelisch, das Rätselraten für den Touristen kann beginnen.
failte willkommen |